Umsetzung

Mit Sicherheit zu schmal – der Rheinauenradweg

Sonntagnachmittag, strahlender Sonnenschein - eine Familie mit drei Kindern ist auf gemütlicher Fahrradtour am Rheinufer. Der Kleinste sitzt im Anhänger, die beiden Größeren üben sich im selbstständigen Fahren. Hinter dem ‚langen Eugen‘ wird der Radweg schmal. Der Vater fährt mit dem Kinderanhänger kurz auf die Wiese, um das entgegenkommende ältere Paar durchzulassen. Dann zeigt die Ampel rot und die Mutter gibt den Kids das Kommando zum Anhalten. Moment mal… wie bitte? Ampel? Auf dem Radweg am Rheinufer?

Sonntagnachmittag, strahlender Sonnenschein – eine Familie mit drei Kindern ist auf gemütlicher Fahrradtour am Rheinufer. Der Kleinste sitzt im Anhänger, die beiden Größeren üben sich im selbstständigen Fahren. Hinter dem ‚langen Eugen‘ wird der Radweg schmal. Der Vater fährt mit dem Kinderanhänger kurz auf die Wiese, um das entgegenkommende ältere Paar durchzulassen. Dann zeigt die Ampel rot und die Mutter gibt den Kids das Kommando zum Anhalten. Moment mal… wie bitte? Ampel? Auf dem Radweg am Rheinufer?

Richtig gelesen: Am vergangenen Sonntag haben die Aktiven des Radentscheid Bonn ein Stück des besonders schmalen Rheinuferradwegs durch die Rheinaue beidseitig mit einer mobilen Ampelanlage abgesichert, so dass es nur in jeweils eine Richtung befahren werden konnte.

Niemand will eine Ampel in der Rheinaue!

Dadurch wollen wir auf die prekäre Situation hinweisen, dass der etwa 40 Jahre alte Radweg in einem schlechten Zustand ist und auch die Breite von knapp zwei Metern längst nicht mehr dem heutigen Verkehrsaufkommen entspricht – gemäß den Zielen des Radentscheides ist das aber gerade mal ausreichend für eine Fahrtrichtung.


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Die Reaktionen sind unterschiedlich: Manche ärgern sich, dass sie anhalten müssen, andere würden die Ampel am liebsten dort fest installieren. Einig sind sich die allermeisten, dass der Weg nicht so bleiben kann, wie er ist. „Das muss ja auch nicht unbedingt hier unten direkt am Ufer sein – ich kann auch mit dem Rad weiter oben fahren, da ist es doch ohnehin viel mehr Platz“ sagt eine Frau. „Die Spaziergänger sind ja ohnehin lieber hier direkt am Wasser.“ Ein junger Mann ergänzt: „Vor allem ärgert mich der schlechte Belag. Und wenn man den Radweg ohnehin neu machen muss, kann man es auch gleich richtig machen.“

Um Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr zu vermeiden, wäre zudem eine deutliche Kennzeichnung der jeweiligen Wege erforderlich. Insbesondere in den Bereichen, wo sich die Wege kreuzen. Da, wo es sinnvoll ist, können auch Wege getauscht werden.

Einspruch aus Köln

Der von der Stadt Bonn geplante Radwegausbau wurde allerdings erstmal durch den Einspruch der Höheren Naturschutzbehörde der Bezirksregierung Köln verhindert. Begründet wird die Entscheidung auch mit geplanten Baumfällungen. Auch der Radentscheid Bonn hält den Baumbestand in Bonn und der Rheinaue für sehr wertvoll. Für eine echte Verkehrswende ist es aber wichtig, dass dieser viel genutzte Radweg sicher und komfortabel befahren werden kann.

Ein Kompromiss für Alle

Auch den Erholungswert des Parks sehen wir durch einen breiteren Radweg in keiner Weise beeinträchtigt. Ganz im Gegenteil: Ausreichend Platz für Alle sorgt für Entspannung sowohl bei denen, die gerade mit dem Rad unterwegs sind, als auch bei denen, die gemütlich spazieren gehen wollen.

Wir fordert daher Naturschutzbeirat und Naturschutzbehörde auf, einem sinnvollen Kompromiss für die Verbreiterung des Radwegs zuzustimmen und dabei so schonend wie möglich mit der Kulturlandschaft Rheinaue umzugehen.

Die Ampel haben wir dann am Nachmittag wieder mitgenommen, denn natürlich möchte sich niemand am Rheinufer so fühlen, wie mit dem Auto auf der B9 zur Rush-Hour.

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